Die stetige Weiterentwicklung erneuerbarer Energien, insbesondere der Photovoltaik, geht mit der Notwendigkeit einher, die Einspeisung von Solarstrom ins Netz zu steuern. Hierbei spielt das Einspeisemanagement eine zentrale Rolle. In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf den sogenannten Rundsteuerempfänger in diesem Zusammenhang. Wir erläutern, was das überhaupt ist und welche Bedeutung er hat.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Rundsteuerempfänger?
Ein Funk Rundsteuerempfänger ist ein elektronisches Gerät, das die Rundsteuersignale aus dem Stromnetz empfängt und diese in Schaltbefehle für die Photovoltaikanlage umwandelt. Zudem werden die Rundsteuersignale vom Netzbetreiber verwendet, um die Einspeiseleistung von Photovoltaikanlagen zu steuern.
Warum braucht man einen Rundsteuerempfänger?
In Deutschland ist die Einspeisung von Photovoltaikstrom ins Stromnetz nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. Der Netzbetreiber ist verpflichtet, den erzeugten Strom von Photovoltaikanlagen zu übernehmen. Allerdings kann es in bestimmten Situationen zu einer Überlastung des Stromnetzes kommen. Um dies zu verhindern, kann der Netzbetreiber die Einspeiseleistung von Photovoltaikanlagen begrenzen.
Die Verwendung eines Rundsteuerempfängers ist gesetzlich vorgeschrieben, wenn die installierte Leistung einer Photovoltaikanlage 25 kWp oder mehr beträgt. Denn diese Regelung ist darauf ausgerichtet, eine effiziente und bedarfsgerechte Steuerung größerer PV-Systeme sicherzustellen. Zusätzlich stellt die gesetzliche Vorgabe ab 25 kWp sicher, dass Netzbetreiber die Leistung der Photovoltaikanlagen über digitale Funksignale gezielt regulieren können, um eine stabile und sichere Netzeinspeisung zu gewährleisten.
Effizientes Einspeisemanagement mit Rundsteuerempfänger (RSE) und Ein-Aus-Schütz
Beim Einsatz von Rundsteuerempfängern in Verbindung mit Ein-Aus-Schützen entfällt die Notwendigkeit, den Wechselrichter zu drosseln. Stattdessen erhält der Netzbetreiber die Befugnis, ihn bei Bedarf herunterzufahren. Da kleinere Anlagen in der Regel derzeit kaum abgeregelt werden, stehen hier vor allem die Kosten für dieses System im Fokus.
Wichtig zu beachten ist, dass nicht alle Netzbetreiber diese Lösung akzeptieren, da der Wechselrichter über den RSE und den Schütz lediglich ein- oder ausgeschaltet werden kann. Denn im Falle von Netzproblemen ist oft eine mehrstufige Abregelung erforderlich.
Wie viel muss ich für den Rundsteuerempfänger bezahlen?
Hinsichtlich der Kosten variiert die Anschaffung eines Rundsteuerempfängers inklusive Interface für den Anschluss an den Wechselrichter erheblich, im Bereich von 150 Euro bis 900 Euro. Denn einige Hersteller bieten bereits Modelle an, bei denen der Anschluss für den RSE integriert ist, wie beispielsweise die Suntigua 4000 und 5000 von Suntension.
Hinzu können Einrichtungsgebühren kommen, die von manchen Netzbetreibern kreativ gestaltet werden und bis zu 500 Euro plus monatliche Gebühren betragen. Die EON Hanse zeigt jedoch, dass es auch kostengünstigere Alternativen gibt und vermietet ein Gerät zur Steuerung der Wechselrichter für lediglich rund 12,50 Euro plus MwSt. im Jahr.
Es ist schwierig, eine genaue Kostenanalyse durchzuführen, daher ist der Kontakt mit dem Netzbetreiber unerlässlich, um sich über Formalitäten und Möglichkeiten zu informieren.
Effiziente Rundsteuerung von Verbrauchseinrichtungen
Die Steuerung oder schrittweise Reduktion von Verbrauchseinrichtungen erfolgt durch Steuerbefehle an den Funk Rundsteuerempfänger. Dieser steuert den Betrieb der Verbrauchseinrichtungen, wodurch bei kritischen Netzzuständen eine Entlastung des Versorgungsnetzes ermöglicht wird. Dabei kann die Unterbrechungszeit je Verbrauchereinrichtung und Tag variieren.
Netzentgelte reduzieren durch steuerbare Verbrauchseinrichtungen
Für steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen, Ladestationen für E-Mobilität und Geräte zur Heizung und Kühlung können, sofern sie über gesonderte Zählpunkte verfügen, reduzierte Netzentgelte in Anspruch genommen werden. Dies wird durch angepasste Stromtarife der Netzbetreiber realisiert und hat einen signifikanten Einfluss auf den Gesamtstrompreis.
Wärmepumpenregelung mit Rundsteuerempfänger
Die Unterbrechungszeiten für Wärmepumpen werden durch Sperrschütze oder Rundsteuerempfänger Funk 2024 gesteuert. Bei Verwendung eines Sperrschützes wird der Verdichterstrom und bei monoenergetischem Betrieb die Versorgungsspannung für die Zusatzheizung unterbrochen. Alternativ übernimmt der Rundsteuerempfänger die Abschaltung des Verdichters und der elektrischen Zusatzheizung. Die maximale Unterbrechungsdauer beträgt sechs Stunden pro Tag, mit einzelnen Sperrzeiten von höchstens zwei Stunden.
Wärmepumpentarife für kostengünstigen Betrieb
Für steuerbare Wärmepumpen bieten Energieversorgungsunternehmen gesonderte Tarife an, die auf reduzierten Netzentgelten basieren. Denn die Nutzung dieser Tarife setzt eine separate Zählvorrichtung voraus, wodurch die Bewohner eine signifikante Einsparungen in den Stromkosten realisieren können. Bei kleinen Wärmepumpen könnte jedoch die kostenintensive Nachrüstung eines Zählers die Einsparungen übersteigen, und der Bezug über den Haushaltsstrom wäre wirtschaftlicher.
Expertentipp: Bei höherem Strombedarf der Wärmepumpe können zusätzliche Investitionen in Stromzähler und Rundsteuerempfänger wirtschaftlich sinnvoll sein.
Rundsteuerung bei Wallboxen für Elektroautos
Ladestationen für Elektroautos, Wallboxen genannt, gehören ebenfalls zu den steuerbaren Verbrauchseinrichtungen. Denn durch spezielle Tarife für Autostrom kann der Bezug an der Wallbox zu Hause erheblich günstiger gestaltet werden. Voraussetzung hierfür ist eine separate Kommunikations- und Messvorrichtung gemäß den Vorgaben des örtlichen Versorgungsnetzbetreibers.
FNN-Steuerbox als intelligente Lösung
Normale Rundsteuerempfänger bieten begrenzte Steuerungsmöglichkeiten für den Ladevorgang. Intelligente Lösungen wie die FNN-Steuerbox, in Verbindung mit dem Smart Meter Gateway intelligenter Messsysteme, können Engpässe im Netz ausgleichen. Das Kommunikationsgateway empfängt Anweisungen vom Netzbetreiber, die die Steuerbox dann entsprechend umsetzt – beispielsweise durch Reduzierung der Leistung oder Ausschalten von Wallboxen.
Wie funktioniert ein Rundsteuerempfänger PV 2024?
Der Rundsteuerempfänger empfängt die Rundsteuersignale aus dem Stromnetz über die Netzspannung. Die Signale werden in einem Filter aus der Netzspannung herausgefiltert und dann in elektrische Impulse umgewandelt. Zudem leitet die Anlage diese dann an einen Schalter weiter, der die Einspeisung der Photovoltaikanlage steuert.
Welche Arten von Rundsteuerempfängern gibt es?
Es gibt zwei Arten von Rundsteuerempfängern:
- Analoge Rundsteuerempfänger arbeiten mit einem analogen Signal, das die gewünschte Einspeiseleistung angibt.
- Digitale Rundsteuerempfänger arbeiten mit einem digitalen Signal, das die gewünschte Einspeiseleistung in Prozent angibt.
Welcher Funk Rundsteuerempfänger ist der richtige?
Die Wahl des richtigen Rundsteuerempfängers hängt von der Größe der Photovoltaikanlage und den Anforderungen des Netzbetreibers ab. Doch in der Regel wird der Netzbetreiber den erforderlichen Rundsteuerempfänger vorgeben.
Einbau und Anschluss eines Rundsteuerempfängers
Der Einbau und Anschluss eines Rundsteuerempfängers sollten von einem Fachmann durchgeführt werden. Denn er schießt ihn an der Einspeisung der Photovoltaikanlage an. Außerdem verbindet er den Rundsteuerempfänger mit dem Wechselrichter, damit dieser die Schaltbefehle des Rundsteuerempfängers ausführen kann.
Fazit: Mit einem Rundsteuerempfänger PV die Einspeisung regeln
Ein Rundsteuerempfänger ist in Deutschland für alle Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von über 25 kWp Pflicht. Denn er dient dazu, die Einspeiseleistung von Photovoltaikanlagen zu steuern und so eine Überlastung des Stromnetzes zu verhindern. Insgesamt ist er eine wichtige Technologie, die in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt wird. Er arbeitet zuverlässig, kostengünstig und ermöglicht eine effiziente und sichere Steuerung von Stromnetzen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Rundtsteuerempfänger
Wann brauche ich einen Rundsteuerempfänger bei Photovoltaik?
Ein Rundsteuerempfänger wird gesetzlich vorgeschrieben, wenn die installierte Leistung einer Photovoltaikanlage 25 kWp oder mehr beträgt.
Wie ist in der Photovoltaik die Komponente “Rundsteuerempfänger” genauer definiert?
Ein Funkrundsteuerempfänger (FRE), auch Rundsteuerempfänger (RSE) genannt, dient als Schnittstelle zwischen einem PV-System und dem Energieversorgungsunternehmen, um die PV-Anlage durch digitale Funksignale zu regeln.
Welche Schritte sind erforderlich, um einen Rundsteuerempfänger korrekt mit einem PV-System zu verbinden?
Der Anschluss erfolgt durch Verbindung der Signalausgänge des Rundsteuerempfängers mit den S0-Eingängen am EnergyManager.
Wie teuer ist ein Rundsteuerempfänger?
Die Kosten für einen Rundsteuerempfänger belaufen sich auf 100,- Euro bis 150 Euro. Hinzu kommt zudem noch die Mehrwertsteuer.
Wer trägt die Verantwortung für die Installation eines Rundsteuerempfängers in einer Photovoltaikanlage?
Die Installation erfolgt durch den Anlagenerrichter oder Installateur, der auch für die Beschaffung des Rundsteuerempfängers verantwortlich ist.
Wie wird die Steuerung eines Rundsteuerempfängers durchgeführt?
Die Steuerung erfolgt durch digitale Funksignale, die der Netzbetreiber sendet. Denn mithilfe von drei potenzialfreien Umschaltkontakten am Rundsteuerempfänger reguliert man die Einspeiseleistung auf verschiedene Stufen.
Welche Eigenschaften müssen die Kabel für die Integration eines Rundsteuerempfängers aufweisen?
Die Kabel müssen mindestens 5 Adern und einen Leiterquerschnitt von 0,5 mm² bis 0,75 mm² aufweisen. Zudem sollte der Außendurchmesser maximal 8 mm betragen.
Wie wird der Wechselrichter korrekt an das Stromnetz in einer Photovoltaikanlage angeschlossen?
Der Wechselrichter wird mittels zweier Solarkabel an die Module angeschlossen. Zudem erfolgt der richtige Anschluss durch die Beachtung der Pole und die unterschiedliche Optik der Kabel.
Warum unterliegt der Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen steuerlichen Verpflichtungen?
Der selbst genutzte Solarstrom gilt steuerrechtlich als Einnahme, weshalb PV-Anlagen-Betreiber eine jährliche Einkommensteuererklärung abgeben müssen.
Was besagt die “70 % Regel” im Kontext von Photovoltaikanlagen, und wie hat sich diese Regelung mit dem EEG 2023 geändert?
Bisher durften Betreiber von Solaranlagen 70 % der maximalen Nennleistung ins Netz einspeisen. Mit dem Ende der Einspeisebegrenzung gemäß EEG 2023 entfällt diese Regelung.